Warum bin ich immer müde, obwohl ich genug schlafe?

Hast du das auch schon erlebt? Du schläfst genug, achtest darauf, dir Ruhe zu gönnen, und trotzdem fühlst du dich morgens wie ausgelaugt. Dein Körper fühlt sich schwer an, deine Gedanken sind träge, und schon der Start in den Tag kostet dich mehr Kraft, als du eigentlich hast. Es ist frustrierend, denn du machst doch alles „richtig“, oder? Und trotzdem scheint diese Müdigkeit dich nicht loszulassen.

Manchmal liegt die Erschöpfung nicht daran, wie viel wir schlafen, sondern wie sehr wir im Alltag ausgelaugt werden. Schlaf allein reicht nicht aus, wenn die Energie, die du tagsüber verlierst, nicht wieder aufgeladen wird. Es gibt Dinge, die uns unbemerkt Kraft kosten – kleine, unsichtbare „Energieräuber“, die sich durch unser Leben ziehen. Vielleicht bist du ständig für andere da und stellst deine eigenen Bedürfnisse hinten an. Vielleicht sagst du Ja, obwohl du eigentlich Nein meinst. Vielleicht sind es unerledigte Aufgaben oder Konflikte, die dich innerlich nicht loslassen.

All diese Dinge sind wie kleine Löcher in einem Glas Wasser. Deine Energie – das Wasser im Glas – fließt langsam aber stetig heraus, bis am Ende nichts mehr übrig bleibt. Und je mehr du versuchst, dein Glas aufzufüllen, indem du dich ausruhst oder länger schläfst, desto mehr merkst du, dass es nicht reicht. Solange die Löcher da sind, bleibt das Glas nie voll.

Vielleicht liegt die Müdigkeit auch daran, dass du dich falsch erholst. Viele von uns denken, dass Schlaf allein reicht, um uns wieder fit zu fühlen. Aber es gibt viele Arten der Erholung, und jede erfüllt eine andere Funktion. Vielleicht brauchst du mehr Bewegung, um deinen Körper wieder in Schwung zu bringen. Oder Zeit in der Natur, um den Kopf freizubekommen. Vielleicht brauchst du Momente der Ruhe, um einfach mal allein zu sein, oder das Gegenteil: den Kontakt zu Menschen, die dir guttun. Es geht nicht nur darum, wie viel du schläfst, sondern auch darum, wie du deine Energie wieder auflädst.

Es ist wichtig, ehrlich mit sich selbst zu sein. Frag dich: Was erschöpft mich wirklich? Sind es offene Themen, die ich nicht angehe? Aufgaben, die ich vor mir herschiebe? Menschen, die mir zu viel abverlangen? Oder gönne ich mir einfach nicht die Art von Erholung, die ich wirklich brauche? Die Antwort darauf ist individuell, aber der Schlüssel ist, sich Zeit für diese Fragen zu nehmen und darauf zu hören, was dir guttut.

Stell dir vor, du kannst die Löcher in deinem Glas nach und nach schließen. Du merkst, wie die Energie langsam zurückkommt, wie du wieder Kraft sammelst und der Alltag sich leichter anfühlt. Es beginnt mit kleinen Schritten: Setze klare Grenzen, gönn dir Zeit für dich und erlaube dir, auch mal Nein zu sagen. Höre auf deinen Körper und deinen Geist – sie zeigen dir oft, was dir fehlt.

Du musst nicht immer stark sein. Es ist in Ordnung, erschöpft zu sein. Aber du verdienst es, dich wieder lebendig und voller Energie zu fühlen. Fang an, die Löcher in deinem Glas zu schließen, und du wirst sehen, wie viel leichter sich alles anfühlt. Du bist es wert.

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Wenn Mitgefühl zur Last wird